Während es bei Verbrenner-Motorrädern gerade ein deutliches Absatzplus bei Bikes der „125er-Klasse“ gibt, ist das Feld der leichten, aber elektrischen Allrounder bis dato eher schwach besetzt. Es dominieren E-Mopeds bis zu 45 km/h Höchstgeschwindigkeit einerseits, weitaus schwerere E-Maschinen andererseits.
Dies möchte der österreichisch-chinesische Hersteller HORWIN nun ändern. Und zwar mit dem Modell CR6, wobei das Kürzel CR für „Cafe-Racer“ steht. Diese Art Motorrad bildeten vor einigen Jahrzehnten ein beliebtes Umbau-Konzept mit tiefem Sportlenker, kleinen bis gar keinen Schutzblechen und meist einem zierlichen Ein-Mann Brötchen als Pilotensitz – eine Klasse von Showbikes, die es seinerzeit nur selten zu OEM-Ehren brachte.
Auch bei dem Nostalgie-Nackedei von HORWIN ist nicht viel von „CR“ zu sehen, die ebenfalls verwendeten Bezeichnungen „Retro“ und „Naked Bike“ passen da schon besser. Wie auch immer, jedenfalls kann man der CR6 ein klassisch-klares Erscheinungsbild nicht abstreiten.
Will man von einem Markt dieser Produkte hierzulande sprechen, dominieren US-amerikanische Start-Ups, deren Modelle in Europa nur schwer zu bekommen und nur per Einzel-Zulassung auf die Straße zu bringen sind. Oder chinesische Produkte, die aber, wie HORWIN Europe Sprecher Hanspeter Heinzl betont, bezüglich ihrer Qualität, Größe und Fahrsicherheit nicht den europäischen Marktanforderungen entsprechen. Sofern sie überhaupt den legislativen Anforderungen hierzulande genügen. Insofern kann HORWIN zwar keine Alleinstellung, aber allemal eine Pionier-Rolle für sich beanspruchen.
Die technischen Daten überzeugen zumindest auf dem Papier: 105 km/h Höchsttempo, bis zu 150 km Reichweite und eine Ladezeit von ca. 3 Stunden an der normalen Haushalts-Steckdose sowie ein integrales Bremssystem stehen für eine gute Gebrauchstüchtigkeit. Dazu trägt auch die Zuladungskapazität von knapp 200 Kilogramm bei.
Der Preis liegt bei 5.890 Euro.
Das Modell wird ab Ende November 2022 verfügbar sein.
www.horwin.eu
Text: Werner Köstle
Bilder: HORWIN Europe
