e-trip nach St. Anton am Arlberg zum Skifahren

  • Autor: Thomas Biersack 
  • e-trip nach St. Anton am Arlberg (Vorarlberg/AUT)
  • E-Auto: BMW i3 
  • München – St. Anton am ArlbergA93
  • Route über Garmisch-Partenkirchen – Lermoos – Fernpass – Imst – Landeck
  • Reisezeit: April 2022

Start Höhe über NN 514 m, Gesamtstrecke 212 km, 4 Stunden 7 Min Fahrzeit, 53 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit, Passhöhe Fernpass 1216 m, Durchschnittsverbrauch 13,8 kWh, 23 % Restkapazität am Ziel (Höhe 1304 m über NN)

Es war das Jahr 2016. Seit Januar besaß ich einen Renault ZOE mit dem Elektromotor der zweiten Generation. Eine Fahrt ins benachbarte Tirol, ein Tagesausflug in eines der bekannten Skigebiete im Zillertal, im Stubai oder gar am skisportlich international überaus renommierten Arlberg lag außerhalb der Reichweite, technisch und irgendwie auch im Kopf.

Sicher, die Batteriekapazität der frühen ZOE war überschaubar, 120 km effektiver Alltagsradius bei Temperaturen um die null Grad Celsius und eine unzulänglich wahrnehmbare Heizleistung unterhalb der 10-Grad-Grenze. Ein noch handverlesenes Netz an öffentlichen Ladestationen mit lückenhafter Dokumentation musste in diversen Start-up-Anwendungen für das Smartphone verifiziert werden. Aber andererseits gab es die Gewissheit, dass die Ladesäulen regelmäßig noch ziemlich verwaist platziert waren und zudem kaum aufgesucht wurden.

Mit dem Erwerb des BMW i3 im Jahr 2019 mit einer Reichweite von rund 300 Kilometern und einem mittlerweile hinreichend ausgelegten Netz von Lademöglichkeiten weitete sich der Horizont für Tagesausflüge und Urlaubsreisen erheblich. Eine Fahrt zum Skifahren zum Abschluss der Saison ins Skisport-Imponier-Revier St. Anton am Arlberg stellte keine Herausforderung für den E-Auto-Fahrer mehr dar. Von München nach Garmisch auf der Autobahn mit Tempo 120 entspannt einrollen. 

Bis nach dem Übergang auf die B 2 im Ort Oberau die Bäckerei Neuner mit grundehrlicher Backkunst in Familientradition und einem herzhaften Frühstück begeistert. Oberländer Lokalkolorit verströmen die zahlreichen Stammkunden und ausreichend Ladekapazität könnte nur 100 m entfernt den bislang nur wenig beanspruchten Akku speisen. Könnte. Aber weitere Optionen gibt es noch genug auf dem Weg und die Notwendigkeit ist selbst für die komplette Strecke von insgesamt über 200 Kilometer und einer Gesamtsteigung netto von ca. 700 Höhenmeter nicht gegeben.

Somit fährt sich‘s gelassen weiter durch den Ortsteil Garmisch westlich um die Zugspitze herum, über die Grenze nach Österreich ins Ehrwalder Becken und über den Fernpass ins Gurgltal hinaus nach Imst. Um die Autobahnmaut für die 10-Tages-Vignette zu sparen geht es weiter auf der Landstraße nach Landeck und hinauf ins Stanzertal vobei an den ersten Dörfern, die sich stolz und touristisch qualitätsversprechend mit dem Namenszusatz „am Arlberg“ schmücken. Tipp für Eilige: Auf dem kurzen Stück Autobahn würde dieser Reiseabschnitt wohl 15 Minuten kürzer ausfallen.

Angekommen in St. Anton am Arlberg führt der Weg direkt zum zentrumsnahen Garni-Hotel Almjur, dessen familiäre Atmosphäre die Gäste regelmäßig zu treuen Stammgästen und damit freie Zimmer nicht immer leicht verfügbar macht. Doch die Hotel- und Pensionsdichte ist gewiss so hoch, dass außerhalb der Hauptsaisonzeiten immer Unterkünfte gut zu ergattern sind. Zum Wochenende am Saisonende gilt dies ebenso, wenngleich eine Menge Freizeitrennläufer sich zum großen Finalspektakel eingefunden haben: Dem Weißen Rausch 2022. Ein wilder Ritt von der Bergstation der Valluga über 9 Kilometer Piste bis an die Talstation der Galzigbahn, die unpräpariert, ja durchwühlt vom Tagesbetrieb nur darauf wartet, die allzu draufgängerischen Rennläuferinnen und Rennläufer abzuwerfen wie ein bockiges Rodeopferd.

Immerhin zwei Lademöglichkeiten gibt es im Ort. Am Bahnhof und über dem Ortszentrum an der Kongresshalle arlberg well.kom. Letztere steuere ich an und während meinem ersten Spaziergang durch die Fußgängerzone und dem Essen im Skiing Buddha im arl.rock-Kletterzentrum am Bahnhof ist der i3 Akku schon wieder vollgeladen. 

Für die Heimfahrt, denn im Ort und während des Aufenthalts im Skigebiet bewegt man sich ausschließlich zu Fuß oder auf den Skiern.

Nach zwei Tagen mit herrlichen Firnabfahrten auf Frühjahrsschnee und dem Highlight des Weißen-Rausch-Rennens geht es wieder zurück auf dem gleichen Weg wie bei der Anreise. Selbst ein Stau am Anstieg zum Fernpass stört dann nicht weiter. Und dank der „Bergabfahrt“ zeigt das Display am Armaturenbrett zuhause angekommen noch ordentliche 33 % Batteriekapazität an. 

Mit an Bord: 

EnBW/ADAC e-Charge App und Ladekarte
Shell recharge App und Ladekarte

  Tipps:

  • Familien-Bäckerei Neuner, Oberau, für Snacks, Reiseproviant und Frühstück
  • Ducati-Espresso Bar (ggü. Mohr Life Resort) in Lermoos für den Espresso zwischendurch
  • Traditions-Gasthof Post in Zams, Kaiserschmarrn zu empfehlen
  • Lex-Mex Restaurant mit Cross-over-Küche auf tirolerisch in Landeck
  • Skiing Buddha mit Asian Food in St. Anton und Blick über den Ort oder auf die Kletterkünstler in der Halle 
Geschrieben von
Mehr von Thomas Biersack

Mit dem E-Bike sorgenfrei durch den Winter

ADAC SEUnternehmenskommunikation Verbrauchsbewusst: E-Bikes als ganzjährige Mobilitätsalternative Vorsichtig: Beschleunigen und Bremsen mit...
Weiterlesen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.