e-trip in die Schwäbische Alb

  • München – Schwäbische Alb (BW)
  • Route über Augsburg – Ulm – Beuren – Heroldstatt – Merklingen
  • Fahrzeug: Aiways U5
  • Bericht: Anett Tobies
  • Reisezeit: Juli 2022

Am 150 KW-Charger von EnBW an der OMV-Tanke in der Münchner Verdistraße noch einen „Schluck aus der Strompulle“ genommen und von dort schnurstracks auf die Autobahn A8 Richtung Stuttgart. Der Tagestrip mit dem geräumigen und komfortablen China-SUV Aiways U 5 ging auf die Schwäbische Alb, zu Naturschönheiten, engagierten Personen und regionalen Köstlichkeiten. Die erste Zwischenstation für einen kurzen Ladestopp war der Autohof „Euro Rastplatz Burgau/Jettingen-Scheppach“, an dem es neben Tesla-Superchargern inzwischen auch Schnelllader für Fahrerinnen anderer Stromer gibt. Und es gibt noch etwas, nämlich als echte Rarität ein besetztes Storchennest oben auf dem Gerüst mit den Reklametafeln der Tankstelle.  

Toll, denn wer sonst hat schon eigene „Autobahnstörche“ auf dem Gelände? Bald nach der Bewältigung des berühmt-berüchtigten Aichelbergs ging es bei der Ausfahrt Kirchheim unter Teck runter von der Autobahn, vorbei an der bekannten Burg Richtung Beuren.

Dort empfing uns schon Dr. Jan Sneyd, ein emeritierter Hochschulprofessor für Agrarwissenschaften. Ihm, dem leidenschaftlichen Wiederentdecker, Sammler und Züchter, alter, längst vergessener Ur-Getreidesorten ist es zu verdanken, dass heute u.a. wieder der schwäbische Dickkopf-Landweizen, der Binkel oder der Rotkornweizen auf manchen Feldern um Beuren gedeihen.

Das Filialbäckerhaus Veit sorgt schließlich dafür, dass es nach intensiven Anbau- und Backversuchen sogar wieder einzelne wohlschmeckende Brotarten aus den ursprünglichen Sorten in der Region zu kaufen gibt.

Am Rand von Beuren-Balzholz befindet sich ein Projektgarten der Bäckerei Veit auf dem Professor Sneyd ca. 30 alte Sorten, deren Samen er aus verschiedenen Samenbanken und bei Bauern zusammengetragen hatte, versuchsweise angebaut, erforscht und selektiert, um die besten Zuchtlinien herauszufiltern.

Doch nicht nur dort, sondern auch im nahegelegenen Freilichtmuseum Beuren können die großartigen Ergebnisse der Bemühungen von Pro. Sneyd um die Biodiversität im Getreideanbau bestaunt werden. Dort entstand unter seiner Mitarbeit zu diesem Thema ein eigener Bereich, nämlich das „Genuss Erlebnis Zentrum“.

Es beinhaltet neben einer Anbaufläche mit Ur-Getreide auch eine hochinteressante Ausstellung sowie eine Schau- und Mitmachküche, in der u.a. auch Brotbackkurse angeboten werden. Kein Wunder, dass über 400 Schulklassen jährlich die einzigartige, auf die Vermittlung des Themas alte Kulturpflanzensorten spezialisierte Einrichtung besuchen.

Auf dem Gelände mit den alten Gehöften und historischen Häusern sowie Werkstätten befinden sich auch mehrere hundert Hochstammapfelbäume vorwiegend von seltenen, größtenteils regionalspezifischen Sorten. Auch vom Aussterben bedrohten Haustierrassen biete das Freilichtmuseum eine Arche, in der sie artgerecht gehalten und gezüchtet werden.

Weiter ging es dann nach Heroldstadt zum Präsentations- und Verkaufsraum der top prämierten Whiskeydestillerie „Finch“. Wir hatten sogar Gelegenheit, uns die verschiedenen Produkte vom Inhaber und Landwirt Hans-Gerhard Fink erklären zu lassen. Das Besondere an Finch liegt nicht allein in der Vielfalt der ausgezeichneten Spirituosen, sondern auch an der Experimentierfreude und Innovationskraft ihres Besitzers. So gibt es etwa auch Whisky aus Urgetreide wie Emmer oder aus Roggen, gelagert in Fässern unterschiedlichster Art, die zuvor z.B. Sherry, Wein oder Bourbon beinhaltet hatten.

Kunden, welche die Begierde nach feinem Hochprozentigem außerhalb der Verkaufszeiten überkommt, können sich nahe der Lagerstätte an einem Automaten bedienen. Nach Prüfung der Volljährigkeit mittels Personal-Ausweis versteht sich. Auch hier zeigt sich der Chef überaus innovativ.

Einen Tipp gab uns Herr Fink noch für die Heimfahrt mit auf den Weg. So sollten wir unbedingt noch an der nicht nur architektonisch attraktiven Markthalle „H-albzeit“ an der Autobahnauffahrt von Merklingen Station machen. Da wir ohnehin nochmal nachladen mussten, bot sich dieser Zwischenstopp an, weil sich gegenüber der Raststätte und Markthalle eine Aral-Tankstelle mit Schnellader befindet.

Besser hätte der Hinweis nicht sein können, denn das „H-albzeit“ bietet nicht nur ein reichhaltiges Angebot an Speisen und Getränken zum Verzehr während des entspannten Verweilens in äußerst angenehmem Ambiente, sondern die Markthalle regt auch zur Mitnahme von Erzeugnissen ihres Betreibers, der Bäckerei „BeckaBeck“ an. Außerdem befindet sich dort ein reichhaltiges Angebot des Albmetzgers „Failenschmid“, darunter Spezialitäten vom Bio-Büffel.

Bestens gesättigt und angefüllt großartigen Eindrücken traten wir schließlich die Rückreise an, die dank des komfortablen Aiways ausgesprochen relaxt verlief.

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