Langer road trip mit dem Audi Q4 e-tron 50 quattro
Wie der altgriechische Götterbote Hermes persönlich steht der Audi Q4 50 e-tron im Audi Forum. Erhaben und kraftvoll wirkt der von Audi erste elektrische SUV im Kompaktsegment in edition one taifungrau Design. Die Außenfarbe in Metallic glänzt in der Sonne, während die Kontrastlackierung in Mythos-schwarz und die Bronze matten recht großen Audi Sport Räder mit 5-W-Speichen-Sternen leicht schimmern. Die S-Line-Formen scheinen ineinander zu fließen, wozu auch das Optikpaket schwarz plus inkl. abgedunkelten Matrix LED-Scheinwerfer und Heckleuchtband beitragen. Und dann sind da noch die seitlichen Folierungen der Audi Ringe in Bronze – Wie Flügel im Ruhemodus, die sich unsichtbar mächtig über den aerodynamischen Körper ausbreiten können, um die herbeigesehnte Reise zu starten.
Reiseplanung mit Zwischenstopps zum Genießen
Es steht ein langer road trip bevor. Es ist Urlaubszeit und das Meer ruft! Das Ziel: die etwa 1000 Kilometer entfernte Adria-Perle Split in Kroatien. Diese Reiseroute mit einem Verbrenner stellt keinerlei Problem dar. Doch wie verhält es sich mit einem Elektrofahrzeug?
Bevor ich losfahre, checke ich die Reiseroute mit möglichen Ladestationen. Ohne Laden und Stau dauert die Fahrt etwa elf Stunden. Plant man die Ladezeiten mit ein, erhöht sich die Fahrdauer ohne Zwischenfälle auf etwa 15 Stunden. Schnell fällt die Entscheidung. Ich werde einen Zwischenstopp mit einer Übernachtung im 600 Kilometer entfernten Istrien einlegen. Die Halbinsel an der nördlichen Adria war schon bei den alten reichen Römern beliebt aufgrund der exzellenten Weine und des einzigartigen Olivenöls. Wein und Olivenöl zählen bis heute zu den besten weltweit, ab den Fünfzigern des letzten Jahrhunderts haben sich noch die hervorragende schwarze und weiße Trüffel dazu gesellt.
130 anstatt der erlaubten 100
Als ich den Startknopf drücke ertönt ein leises, aber gut hörbares, futuristisches Surren; einer Turbine gleich. 299 Pferdestärken, verteilt auf zwei Elektromotoren, verbergen sich unter der Haube. Etwa 400 Kilometer beträgt nun die Reichweite. Das ändert sich drastisch auf der Autobahn. Ich gebe erst mal Vollgas. In 6.2 Sekunden sind die 100 km/h erreicht. Bei 184 km/h ist dann Schluss aufgrund der elektronischen Begrenzung, die offiziell bei 180 km/h liegt. Die Reichweite sinkt rapide auf 320 Kilometer. Ich lerne, dass der Stromschwund bei schnellem Fahren noch stärker zu Buche schlägt als der Treibstoffverbrauch bei Verbrennern. Kurz vor Österreich lade ich das Auto an einer Schnellladesäule von 20% auf 100 % auf. Nach 45 Minuten geht es weiter.
Ich rausche legal mit 130 km/h über die österreichische Autobahn, obwohl die Verkehrsschilder eine Begrenzung auf 100 km/h anzeigen. Dieses Umwelt-Limit gilt seit kurzem allerdings nur mehr für Verbrennermotoren und Hybride. Mit Navigation und aktivem Tempomat greift der adaptive Fahrassistent ein. Das kompakte SUV fährt nun fast wie von selbst. Anfahren, Bremsen, Temporegulierung. Aufgrund der konstanten Geschwindigkeit liegt die Reichweite nun bei etwa 380 Kilometer. Na also…
Es wird dunkel. Die Matrix LED-Scheinwerfer bieten ein faszinierendes Lichtschauspiel auf der Straße. Vor allem das Autobahnlicht hat es mir angetan. Wie ein Vorhang im Theater, der sich öffnet, bietet es eine Sicht fast wie zur Tageszeit. Der e-tron Routenplaner by Audi navigiert mich zur nächsten Ladesäule. Österreich ist super aufgestellt – fast jede Autobahntankstelle ist mit einem Charger ausgestattet. Ein weiterer Lade-Stopp ist nicht nötig.
Istrien – Im Luxusurlaubsort der Römer
Nach knapp acht Stunden erreiche ich mein erstes Ziel in Istrien. Ich parke das Auto im großzügigen Vorhof der Villa Ottocento in Krasnica, die durch ihre Schönheit im wahrsten Sinne des Wortes besticht. Ursprünglich aus dem 19. Jahrhundert wurde sie wieder rekonstruiert nach traditioneller Art. Das Jahr 1880 nennt die Inschrift, angebracht von der Steinmetzfamilie Zlatic, die dieses Denkmal aus weißem einheimischen Kanfanar-Steinerrichtete. Nun steht da nicht nur dieses wunderbare Haupthaus mit den wehenden Baumwollgardinen auf der Veranda – ein weiteres Gästehaus ziert das großzügige Grundstück. Beide sind umgeben von wunderbaren Gärten, die sich auf 3000 qm erstrecken. Ich fühle mich wie in römische Zeit versetzt auf einem Anwesen eines Kaisers, wurde Istrien damals zu Recht Terra Magica genannt.
Villa Ottocento: “Der Besitzer liebt Kunst!”
Ich darf mir ein Zimmer im Gästehaus aussuchen. Das Interior ist geprägt von einem perfekten Mix aus Tradition und Moderne. “Der Besitzer aus den USA liebt Kunst”, erklärt mir Tomislav Stengl, Freund des Inhabers und Manager des Anwesens, als er mich durch das Haupthaus führt. Das glaube ich ihm aufs Wort. Einzigartiges Mobiliar, handgeknüpfte Teppiche aus dem Iran, einige hundert Jahre alte Kunstwerke in Form von Gemälden und Skulpturen lassen mich durch die weite Welt und Jahrhunderte reisen … Das Anwesen ist ein Museum, in dem der Gast wohnen darf! Ich betrete die großzügige Veranda meines Zimmers.
Ein großer beheizter Pool und Olivenbaumplantagen erfreuen meine Augen. Es ist still. Nur das Summen der Bienen, die wertvollen Honig von den Lavendelblüten sammeln, ist zu vernehmen. Natürlich sind ein Koch, Butler und Concierge im Preis mit einbegriffen. Ich wohne in einem perfekten Refugium vor Stress jeglicher Art. Ein privater Wellnessbereich und Kinozimmer befinden sich auch in den alten Gemäuern – Langweile kommt hier nicht auf.
Weingut Clay, der Ruheort für erlesene Weine
In naher Nachbarschaft befindet sich das Weingut Clay. “Dort gibt es Starkstromstecker. Da können Sie gerne Ihr Auto laden. Der Inhaber will noch dieses Jahr Wallboxen für die Gäste anbringen lassen” erklärt mir Tom. Der Manager fährt mit. Es ist mir unangenehm, da das Auto ziemlich verschmutzt ist von der langen Fahrt. Als wir jedoch zum Auto gelangen, ist es blitzeblank sauber! Ein Mitarbeiter des Anwesens hat es “kurz” mit Wasser abgespritzt, damit ich mich nicht beim Einsteigen beschmutze.
“Unser Öko-Malvazija wirkt wie eine Stunde Yoga!”
Der Weg zum Weingut ist unglaublich schön. Es geht, wie erwartet, durch die Weinberge. Die Sonne strahlt vom wolkenfreien Himmel und das Grün der Weinblätter scheint mit ihr um die Wette glänzen zu wollen. Ich muss mal kurz anhalten. Was für eine Stille, die sich harmonisch auf die Membranen unserer Zellen auswirkt. Das Weingut in 200 Meter über dem Meeresspiegel ist klein. Zehn Hektar zieren Weinreiben, auf zusätzlichen fünf wachsen Olivenbäume. Die Weingärten bieten ökologischen Rot- und Weißwein. Vor allem die regionalen und alten Sorten Pjenusac und Malvazija sind im Verkauf schnell vergriffen. Allerdings auch die restlichen Sorten. “Unser Malvazija wirkt wie eine Stunde Yoga”, erklärt mir die nette Dame, die dort arbeitet. Ich trinke keinen Alkohol, doch die tiefe goldenen Farbe dieses göttlichen Nektars will ich doch kosten. Und ich bereue es nicht! In meinem Mund entfaltet sich ein harmonisches Feuerwerk! Den Alkohol kaum schmeckend, ist es, als ob die Sonne ihre warmen Strahlen in der Mundhöhle ausbreitet, damit die Wärme den Geschmack der süßen Frucht intensiver auf der Zunge und dem Gaumen zergehen lässt.
Ich bin gegeistert und erstaunt zugleich. Tom lächelt: “Das liegt daran, dass wir im Einklang mit der Natur arbeiten. Wir lassen den Früchten Zeit und stellen Wein auf alte traditionelle Art und Weise her.” Etwa zwei Jahre reifen die luxuriösen Tropfen in Holzfässern. Das Ergebnis: Ökoweine von höchster Qualität in begrenzter Anzahl. Kein Wunder, dass der Andrang groß ist. Ich genieße den Ausblick von der Terrasse mit einem letzten Gläschen Wein in der Hand, bevor ich mich zu Fuß zurück in mein wunderschönes Zimmer begebe, um ein letztes Mal die Milchstraße von der Dachterrasse aus zu genießen.
Next Stop: Split
Der nächste frühe Morgen verspricht: es wird heiß werden an der kroatischen Küste. Die Klimaanlage wird ihre volle Arbeit leisten müssen. Split ist 491 Kilometer entfernt. Laut meiner Berechnung steht bis nach Split einmal Laden an. An der kroatischen Autobahn entlang gibt es etliche Ladestationen, allerdings kaum Hypercharger. Man muss sich mit höchstens 50 kWh begnügen. Auch wenn die Batterie nach einem Ladestopp bis zum Ziel reicht – Lunch in der Küstenstadt Zadar ist eine längere (Lade-)Pause wert. Die alte römische Stadt hat mehrere AC Ladesäulen in der Altstadt. Und ich habe sogar Glück – keiner besetzt die E-Parkplätze.
Bis Split läuft alles reibungslos. Die dalmatinische Stadt ist die größte Südkroatiens. Der ehemalige römische Kaiser Diocletian, der von hier stammt, erbaute sich als Alterssitz einen Palast direkt am Strand, der bis heute mit seinen idyllischen Gassen Millionen Touristen anzieht. Wenn es mit dem Laden in den kleineren Küstenstädten klappt, dann wird es hier kein Hindernis sein.
Villa Bliss: Verborgenes Traumwesen
Ich wohne in der Villa Bliss, die im modernen Industriestil errichtet ist. Großzügige und offene Räume, hell erleuchtet, da genug Licht durch die Glasfronten eindringen kann. Und dennoch fühlt man sich nicht beobachtet, hat man das Gefühl bei der Ankunft, dass die Villa in einem dicht bewohnten Gebiet steht. Aufgrund ihrer Anhöhe bietet sie Anonymität, aber auch einen wunderbaren Blick auf die Bucht von Split, die nur 15 Kilometer entfernt liegt. Wir sind vor den Toren von Split im historischen Küstenort Kastela, der aus sieben Burgdörfern besteht, welche im Mittelalter die Küste geschützt hatten.
Als ich ankomme, ist es schon dunkel. Der blutrote Vollmond erscheint gerade im Horizont und lässt das Wasser der Adria mystisch glitzern, während die facettenreichen Lichter von Split um die Wette scheinen. Ich genieße das Naturschauspiel von der Terrasse aus und erblicke den großen Pool. Ahoi auf meine Morgenbahnen vor dem Frühstuck!
In der Heimat des Kaisers Diocletian
Das Morgenlicht lässt das Grundstück in seiner vollen Pracht erleuchten. Vor meinen erstaunten Augen eröffnet sich ein 5000 Quadratmeter großer Garten, bestehend aus familieneigenem Olivenbaumhain, Pinienwald und botanischen Garten, der wie ein Infinity-Pool in die Adria einzutauchen scheint! Das Wasser ist ruhig und die Sonnenstrahlen lassen die Oberfläche wie ein Heer tanzender Diamanten erscheinen. Ich springe erst einmal in den großzügigen Pool, der im Winter auch beheizt wird. Nach einigen Bahnen spaziere ich mit meinem Tee durch die Gärten. Ich kann nicht genug bekommen vom Duft der wilden Kräuter, die dort wachsen und gedeihen! Ich beschließe, heute in dieser Oase zu bleiben.
Maria, die Besitzerin der Villa, ruft mich an. Ob ich Lust hätte, heute Abend in ein Fischrestaurant zu gehen? Natürlich sage ich nicht nein! Den Nachmittag genieße ich am Pool und arbeite vom Balkon aus, mit Blick auf das Archipel, das auch aus den griechischen Legenden stammen könnte. 450 Quadratmeter hat die Villa an Wohnfläche, in der bis zu zehn Personen in den fünf großzügigen Schlafzimmern nächtigen können. Den Audi habe ich bei meiner Ankunft den Abend zuvor an die Haushaltssteckdose in der Garage angeschlossen. Die Batterie ist ausreichend aufgeladen. Ich fahre nach Split, um Maria zu treffen. Die junge hübsche Frau hat diese Villa gemeinsam mit ihren Eltern gebaut. Das Grundstück stammt von ihren Großeltern. Die stilvolle Einrichtung haben wir ihr zu verdanken. Sie freut sich, mir die Altstadt zu zeigen. Wir gehen tief in das Herz der historischen Gemäuer des Diocletian Palastes. Die engen Gassen sind gut besucht und die zahlreichen Cafés, Bars und Restaurants voll. Und dennoch ist es ruhig und angenehm. Maria hat einen Tisch im feinen Fischrestaurant Pink reserviert. Die Gänge sind natürlich vorzüglich. Danach zeigt sie mir die schönsten Ecken der Altstadt und erzählt mir etwas über ihre Geschichte und ihr Leben. “Weißt Du was? Ein Freund von mir hat heute eine Poolparty! Ich nehme Dich einfach mit!” Mit Einheimischen auf einer Privatparty? Diese Gelegenheit nutze ich gerne! Der Star des Abends ist natürlich der Audi Q4 e-tron! Bis in die Morgenstunden werden interessante Konversationen geführt.
Lade-Alptraum in Split
Am nächsten Morgen heißt es Abschied nehmen. Mein road trip führt mich weiter nach Sarajevo. Die Eltern von Maria sind gekommen. Die herzliche Familie macht mir den Abschied schwer. Bevor ich losfahre, kaufe ich vom hauseigenen Olivenöl, das von den Früchten aus dem Garten stammt. Zwei Liter packen sie noch drauf – ein Geschenk! Bevor ich die Dalmatinische Küste verlasse, möchte ich in der Altstadt an der bekannten Riva Fußgängerzone frühstücken. Das Audi-Navi zeigt mir nur einige wenige Ladestationen an. Ich lasse mich zur nächsten DC-Ladesäule navigieren, die nahe der Altstadt liegt. Am Punkt angekommen, ist keine Ladestation vorhanden. Dasselbe passiert beim zweiten Versuch. Ich nutze nun die App ABRP, die mir mehr Ladesäulen anzeigt. Die DC-Säule ist allerdings etwas weiter weg von der Altstadt. Welcome to the Lade-Hölle in Split! Es sind 36 Grad Celsius, der Verkehr in der Hafenstadt ist enorm. Und dann kommt noch hinzu, dass die einheimischen Fahrer sehr temperamentvoll unterwegs sind. Keine Gnade für Autos mit ausländischen Kennzeichen! Nach etwa einer halben Stunde Fahrt ist die Säule erreichet. Allerdings sind alle Plätze besetzt. Ich gebe auf. Es ist mittlerweile Mittag, der Magen ist immer noch leer und das Auto hängt immer noch nicht am Ladestrom. Ich fahre raus aus der Stadt zum Porsche Zentrum im Industriegebiet und lass ihn dort für etwa eine halbe Stunde laden. Dem Mitarbeiter ist bewusst wie schlecht die Lade-Infrastruktur in der Stadt ist. Er nennt mir Plugshare, eine weitere App für Ladestationen, die sehr gut in diesen Breitengraden funktioniert. Ich springe nun zwischen drei Apps und dem e-tron Routenplaner, um die ideale Ladesäule in der Stadt zu finden.
Lektion Geduld
Letztendlich lande ich in der größten Shopping-Mall der Stadt. Die Ladesäule steht auch nicht dort, wo sie in der App verzeichnet ist. Per Zufall fahre ich an ihr vorbei, als ich frustriert das Parkhaus verlassen möchte. Die Wartezeit verbringe ich nun in einem unsexy Café mit Aircondition anstelle an der prächtigen Riva am Diokletianspalast. Ein Taxi zu nehmen wäre sinnlos, da der Verkehr dicht ist. Während ich lustlos am Saft nippe laufen Nachrichten im Radio. Das Tesla Museum in Kroatien müsse bis auf weiteres geschlossen bleiben, weil der Strom im Gebäude ausgefallen sei. Ich muss grinsen. Das Auto ist vollgeladen. Die App des Säulenanbieters zeigt es an. Hermes ist Gott der Reisenden und des Verkehrs, aber auch der Diebe. Heute hat er es wohl nicht sehr gut mit mir gemeint. Dennoch, die positiven Seiten eines e-road Trips überwiegen. Und mal ganz ehrlich, muss man im Urlaub in Eile sein? Dank E-Mobilität übt sich der Mensch in Geduld. Allerdings ist das verpasste Frühstück an Splitsbekannter Riviera dem geflügelten Gott nur schwer zu verzeihen.
Text: Mirella Sidro
Bilder: Dino Kadragic
Fahrzeug:
Audi Q4 50 e-tron quattro
Leistung: 299 PS
Drehmoment: 460 NM
0–100 km/h: 6,2 Sekunden
Reichweite (WLTP): 412 – 488 KM
Gewicht (DIN): 2210 KG
Preis ab: 76.850,00 €
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