MV Agusta – Eintritt in die E-Bike Liga

Was waren das für Zeiten, als der Name MV Agusta für megapotente und megateure, aber auch sensible Reihenvierzylinder-Motorräder stand, die hierzulande kaum jemand zu Gesicht bekam? Der neueste Wurf der Motorrad-Edelschmiede sind sehr sportlich ausgelegte E-Bikes namens „AMO“, die designtechnisch alte MV-Werte in die Neuzeit übertragen. Zwei Varianten, eine davon in einer limitierten Auflage, werden angeboten.

„MV“ setzt dabei auf die derzeit so beliebten Light-E-Bikes, also Pedelecs mit Gewichten um 15 kg, leichten Heckmotoren und schmalen Akkus mit ca. 250 Wattstunden. Im Falle des „AMO“, was nichts anderes bedeutet als „Ich liebe…“, greifen die Italiener auch auf deutsche Technik zurück. So steuert Mahle den Heckmotor, Magura die Scheibenbremsanlagen bei. Das AMO RR im typisch italienischen Design und in den Farben rot/weiß und gelb/schwarz/silber kostet dabei nur erstaunliche 3.075 Euro. Angemessen für die verbaute Technik, aber fast schon „spottbillig“ für ein Gefährt, das die Ehre hat, Namenszug und Logo des ehrwürdigen norditalienischen Unternehmens am Rahmen zu tragen. Selbiger ist aus Aluminium und garantiert im Verbund mit den schmalen Reifen eine dem Nimbus angemessene Härte und Kompromisslosigkeit. Ein Gates Zahnriemen überträgt bei dem als Singlespeed ausgelegten Bike die Pedalkraft ans Hinterrad. Federnde Elemente, die für einen gewissen Fahrkomfort sorgen könnten, sucht man indes vergebens. Das Konzept wird konsequent „durchgezogen“, und das ist gut so.

Belissima gekonnt in Szene gesetzt, das AMO RR in schwarz/gelb/silber

Das lediglich in einer Stückzahl von 200 gebaute AMO RC (Reparto Corse, siehe Titelbild) liegt preislich bei 4.100 Euro. Dafür gibt es dann Karbon-Felgen mit Aero-Profil und eine etwas höherwertige Ausstattung an Komponenten, z. B. bei Griffen und Sattel. Wer also zu den ganz Eiligen zählt und wem der Exklusivität nie genug sein kann, der ist womöglich damit bestens bedient, sollte er zu den Glücklichen gehören, die ein Exemplar ergattern können. Ohnehin ist hier eher damit zu rechnen, dass Sammler und eingefleischte Fans „zuschlagen“ werden – als Gebrauchsgegenstand genutzt wird man dem Bike wohl eher nicht begegnen.

Das Oberrohr mit „Knick“ zeichnete vor Jahren schon das BMW Active Hybrid E-Bike aus

https://www.mvagusta.com/e-mobility/models/amo

Text: Werner Köstle
Bilder: MV Agusta

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